DIN 53756:1974-08

Der Lagerungsversuch nach dieser Norm dient dazu, das Verhalten von Kunststoff-Fertigteilen (Formteilen) bei chemischer Beanspruchung zu ermitteln. Chemische Beanspruchung im Sinne dieser Norm muss nicht immer eine chemische Reaktion beinhalten. Das Verhalten von Fertigteilen wird nicht nur von der verwendeten Formmasse, sondern auch von der konstruktiven Gestaltung, den Herstellbedingungen und dem Spannungszustand der Formteile und weiterhin von der chemischen Substanz (im folgenden meist kurz Prüfmittel genannt) beeinflusst. Die Verfahren zur Bestimmung des Verhaltens gegen Flüssigkeiten, Dämpfe, Gase und feste Stoffel), die im wesentlichen an Formstoff-Probekörpern durchgeführt werden, geben deshalb in den meisten Fällen keine ausreichenden Hinweise auf das Verhalten von Fertigteilen bei chemischer Beanspruchung. Das Verhalten beim Lagerungsversuch wird charakterisiert durch die Änderung von z.B. Massen, Gewichten (Massen), mechanischen Eigenschaften, Aussehen (Auftreten von Rissen). Aus Art und Umfang der Änderungen, d.h. der Widerstandsfähigkeit eines Fertigteils, können bei Kenntnis der vom Verwendungszweck hergestellten Anforderungen Aussagen zur chemischen Tauglichkeit gemacht werden. Dies ist ein Beitrag zur Bestimmung der Gebrauchstauglichkeit (Begriff siehe DIN 66 050) eines Erzeugnisses. Eigenschaftsänderungen des Prüfmittels, verursacht durch das Kunststoff-Fertigteil, sind nicht Gegenstand dieser Norm.